Start des Schulversuchs "Digitale Schule der Zukunft" im November 2023

Endlich! Alle Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen des Deutschhaus-Gymnasiums erhielten nach den Herbstferien ihr eigenes iPad. In einem Schulversuch des Kultusministeriums wird das DHG Möglichkeiten des digitalen Unterrichts noch stärker als bisher erproben und entwickeln. Jedes Gerät wird vom Freistaat mit 300 € bezuschusst. Die übrigen Kosten kann man großzügig in Raten abzahlen, so dass keine Familie überfordert wird.

Im Frühjahr hatte sich das DHG für den Pilotversuch beworben und wurde als einziges Gymnasium in Würzburg ausgewählt. Auch die Schulgremien und der Kreistag hatten die Bewerbung unterstützt. "Das ist für uns ein großer Schritt in der weiteren Schul- und Unterrichtsentwicklung", so Schulleiter Michael Schmitt. "Wir haben eine klare Position: Die digitalen Möglichkeiten bleiben für uns stets Hilfsmittel. Im Zentrum stehen die einzelnen Schülerinnen und Schüler." Deren Fähigkeiten zur systematischen, gewinnbringenden Nutzung der iPads will man am DHG ebenso stärken wie den verantwortungsbewussten Umgang mit den digitalen Werkzeugen - und die Zusammenarbeit untereinander. Außerdem habe, so Schmitt, die Ein-zu-eins-Ausstattung habe einen wichtigen sozialen Effekt: Viele Kinder könnten sich solche Arbeitsgeräte sonst nicht leisten - und wären damit ausgeschlossen. "Es ist ein hoch zu schätzender sozialer Impuls, den das Staatsministerium hier setzt", so Schmitt.

Durch die Einbindung in eine Geräteverwaltung sind die Geräte so konfiguriert, dass am Vormittag nur schulische Apps, während am Nachmittag - nach einer Einführungsphase - auch private Apps genutzt werden können. Die Kosten hierfür trägt dankenswerterweise unser Sachaufwandsträger, das Landratsamt Würzburg.

Zusätzlich können die Geräte durch die Lehrkraft in den Unterrichtsmodus versetzt werden, so dass nur gezielte Anwendungen oder digitale Arbeitsblätter den SchülerInnen zur Verfügung stehen.

Nun beginnt die Arbeit am DHG: Die Kinder machen sich mit den iPads vertraut, die Lehrkräfte bilden sich in einer Vielzahl von Veranstaltungen am DHG und in einem Netzwerk regionaler Schulen fort. Und auch für die Eltern stehen begleitende Angebote zur Verfügung. Zudem unterstützen ältere Schüler/-innen als Medienscouts die Sechst- und Siebtklässler. Die operative Umsetzung liegt in den Händen des stellvertretenden Schulleiters Jürgen Gräbner und der Systembetreuerin Petra Kuhn-Bader. Deren unermüdliches Engagement hebt der Schulleiter besonders hervor - und die große Bereitschaft "seiner" Lehrkräfte, neue Wege zu beschreiten. Vorbehalte gegenüber einer "digitalen Schule" versteht er - hält sie aber für falsch: "Zukunft kann man gestalten, verhindern aber kann man sie nicht!"

Text: M. Schmitt
Foto: J. Gräbner

 

FAQs zur 1:1-Ausstattung am Deutschhaus-Gymnasium im Rahmen der „Digitale Schule der Zukunft“ (Stand Sep. 2024)

In unserer digitalen und komplexen Welt ist digitale Bildung ein wesentlicher Schlüssel zur Teilhabe sowie zur aktiven Mitgestaltung der digitalen Zukunft. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung der Bildung neue Chancen für innovative Unterrichtskonzepte, für neue und individuelle Lernmöglichkeiten, für neue didaktische Mittel, für neue Reflexions- und Rückmeldungsformate und für ortsunabhängiges Lernen. Als Schule haben wir die Aufgabe, kritisch zu überlegen, wie unsere Lernenden mit den modernen Möglichkeiten am besten lernen und wie wir unsere Lernenden auf das Leben und Arbeiten in einer digitalisierten Welt vorbereiten können.

Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien können nur erworben werden, wenn digitale Werkzeuge den Lernenden kontinuierlich, d.h. sowohl in der Schule als auch zu Hause, zur Verfügung stehen, wenn diese unkompliziert verwendet werden können und wenn der Umgang mit ihnen regelmäßig geübt wird. Damit jede Schülerin bzw. jeder Schüler die Möglichkeit der Teilhabe an digitaler Bildung hat, ist eine 1:1-Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten notwendig.

Personalisiertes Lernen

Eine 1:1-Ausstattung ermöglicht die Förderung digitaler Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler und bietet die Chance eines modernen, personalisierten Lernens. Als „Schule der Person“ strebt unsere Schule die Stärkung des individualisierten Lernens an, die insbesondere durch digitale Möglichkeiten unterstützt werden kann. Mit dieser Unterstützung der Differenzierung werden Lerninhalte auf die Bedürfnisse und Interessen der einzelnen Schülerinnen und Schüler abgestimmt, und es können regelmäßige Rückmeldungen erfolgen, um den Lernfortschritt zu unterstützen.

Motivation

Schülerinnen und Schüler, die mit eigenem Gerät arbeiten, sind motivierter und selbständiger, da sie ihren Lernstoff auf ihre Bedürfnisse anpassen und ihren eigenen Lernstil verfolgen können. Lernprozesse werden so durch die Nutzung von digitalen Medien effektiver und eigenverantwortlicher gestaltet.

Kooperative und kollaborative Zusammenarbeit

Die Möglichkeit digitaler kooperativer und kollaborativer Zusammenarbeiten fördert soziale Interaktion beim Finden von Lösungswegen, beim Erarbeiten von Ergebnissen, beim gegenseitigen Peerfeedback und beim Erstellen medialer Produkte. Hierbei bringen die Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Fähig- und Fertigkeiten ein, entdecken dabei eigene Stärken und Talente und entwickeln neue Fähigkeiten.

Durch den Einsatz von kollaborativen, digitalen Arbeitsformen in Projekten, können spielerisch Kompetenzen im digitalen Miteinander entwickelt werden; Kreativität wird gefördert, und digitale Fähigkeiten werden entwickelt.

Chancengleichheit

Durch eine 1:1-Ausstattung mit Endgeräten, mit gleichem Betriebssystem, einer fest definierten Mindestausstattung sowie einer Verwaltung durch ein schulisches MDM sind Chancengleichheit und Vielfalt, die die individuellen Bedürfnisse und Perspektiven aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, gewährleistet.

Reflektiertes Lernen

Digitale Geräte bieten zudem einen Zugang zu modernen Lernmaterialien, wie z.B. digitalen Büchern, Videos, interaktiven Lernmodulen. Neben der Vielfalt an pädagogischen Methoden zur Aneignung von Wissen, können Schülerinnen und Schüler ihr Lernen selbständig gestalten. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, nicht nur Konsumenten, sondern auch reflektierende Produzenten von Inhalten zu werden.

Folgende Gründe sprechen aktuell für die Auswahl von iPads:

  • großer Funktionsumfang und große Kompatibilität
  • hoher Sicherheitsstandard
  • langfristige Versorgung mit Updates, insbesondere Sicherheitsupdates
  • hoher Datenschutzstandard, vor allem gegenüber App-Anbietern
  • stabiles, flüssiges und zuverlässiges Betriebssystem - auch bei bereits mehrere Jahre alten Geräten
  • lange Akkulaufzeit
  • großes Angebot vieler schulischer Apps
  • einfache Steuerung und Reglementierung der Geräte für den Unterricht, z. B. für die Zuweisung oder Sperrung von Apps, für das Übertragen von Bildschirminhalten, im Klausurmodus usw.

Durch die Einbindung der Tablets in eine schulische Geräteverwaltung können alle iPads einer Klasse bzw. eines Kurses in den Unterrichtsmodus versetzt werden. Dabei werden alle (privaten) Apps ausgeblendet, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Hierdurch können Schülerinnen und Schüler im Unterricht gezielt nur auf diejenigen Apps zugreifen, die für die aktuelle Stunde notwendig sind. Diese sind bereits vorab konfiguriert und müssen durch die Schülerinnen und Schüler nicht zusätzlich eingerichtet werden. Dadurch geht keine wertvolle Unterrichtszeit für Support oder Verwaltungsarbeit verloren.

Die Lehrkraft hat so die Möglichkeit, zusätzlich zu ausgewählten Standardprogrammen, weitere Apps für alle Schüler iPads freizuschalten oder zu deaktivieren. Durch Geräterestriktionen können Lehrkräfte per Knopfdruck zudem beispielsweise Bildschirminhalte der Tafel auf die Geräte der Schüler/innen übertragen und digitale Arbeitsblätter verteilen. Zudem können auch jederzeit alle Tablets in der Klasse gesperrt werden, etwa um etwas zu erklären.

Darüberhinaus haben Eltern die Möglichkeit, die Verwendung privater Apps mit entsprechenden Zeitlimits zu belegen und Bildschirmzeiten einzurichten.

Hier ein paar Modellbeispiele inkl. ungefährer Kosten (Stand Sept. 2024):

Die Hardware (Gerät, ggf. Tastatur, Hülle und Stift) wird (Stand 2024) durch den Freistaat Bayern mit 300 Euro bezuschusst. Hier ein Rechenbeispiel zur Berechnung der Kosten für die Eltern (Stand Sept. 2023):

iPad 10. Gen, 64 GB

ca. 390 Euro

Tastaturhülle (Tucano)

ca. 60 Euro
Stift (Tucano)ca. 35 Euro
Versicherung (3 Jahre)ca. 50 Euro
Anschaffungskosten:ca. 535 Euro
- Zuschuss des Freistaates Bayern 350 Euro:    - 350 Euro
  
Gesamtkosten nach Zuschuss:ca. 185 Euro

 

Für Schülerinnen und Schüler aus finanziell unterstützungsbedürftigen Familien gibt es verschiedene Lösungen zur Entlastung: Zum einen gibt es die Möglichkeit einer mit 0% verzinsten Finanzierung über bis zu 36 Monate beim Erwerb. Bei Schwierigkeiten der Finanzierung ist es grundsätzlich auch möglich, ein iPad aus dem Bestand der schuleigenen iPads zu entleihen. (Stand Sept. 2024)

Für jede teilnehmende Klasse werden im Rahmen des KI- und Medienbudgets in Abstimmung mit den Fachschaften für einige Fächer digitale Schulbuchlizenzen erworben. Daneben wird das Budget für digitale Tools, insbesondere KI-Tools für den Unterricht verwendet. (Stand Sept. 2024)

Gem. Lehrplan und schulinternen Medienkonzept wird in der 6. und 7. Jgst. (im Schuljahr 2023/24) in das Arbeiten mit verschiedenen digitalen Werkzeugen grundlegend eingeführt. Dies beinhaltet beispielsweise: 

Im Schuljahr 2024/25 werden die Jahrgangsstufen 6 und 9 mit iPads neu ausgestattet, so dass nun in den Jahrgangsstufen 6 - 9 iPads im Unterricht eingesetzt werden können.

 

 

Wo finde ich weitere Antworten auf Fragen zur "Digitalen Schule der Zukunft"?

Weitere Antworten auf Fragen zum Pilotversuch finden Sie auf den Seiten des bayerischen Kultusministeriums unter:

An wen kann ich mich bei darüberhinausgehenden Fragen zur Einführung wenden?

Bei darüberhinausgehenden Fragen können Sie sich gerne an wenden.